Warum empfinden parentifizierte Kinder Wut?
Parentifizierte Kinder können wütend werden, weil oft keine Entscheidung richtig zu sein scheint:
- Bin ich nur für die Erwachsenen da, verliere ich mich selbst.
- Denke ich auch an mich, komme ich mit den Erwachsenen in Konflikt.
Wie entsteht die Wut parentifizierter Kinder?
Diese Wut von parentifizierten Kindern – auch erwachsenen Kindern – entsteht durch das Erleben von Ohnmacht. Von ihnen wird erwartet, dass sie sich um ihre Eltern kümmern und dabei die eigenen Bedürfnisse hintanstellen, was zu einem dauerhaften Zustand von Stress und Überforderung führen kann.
Parentifizierte Kinder, dass ihre Altersgenossen eine weniger belastete Kindheit und Jugend erleben dürfen. Sie aber sind mit Aufgaben und Verantwortlichkeiten beladen, für die normalerweise Erwachsene zuständig sind. Sie fühlen sich von ihrer Entwicklungsaufgabe wie abgeschnitten: ihre Identität zu finden und ihr Selbstverständnis zu entwickeln.
Dazu kommt die Wut auf die Eltern und andere Erwachsene, die eigentlich die Fürsorge übernehmen sollten. Statt jedoch Schutz und Unterstützung zu erfahren, werden sie zu Fürsorgern – eine Rolle, die sie überfordert und die ihnen die Möglichkeit nimmt, einfach nur Kinder zu sein.
Kann Wut auch ein Ausdruck von Trauer sein?
Ja, die Trauer darüber, keine normale Kindheit gehabt zu haben und vieles verpasst zu haben, kann wütend machen.
Parentifizierung ist ein Spannungsfeld, in dem Kinder in einem ständigen Konflikt zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der Erwachsenen leben. Sie können nicht ohne Konsequenzen für sich selbst sorgen, da dies zu Konflikten mit den Erwachsenen führt. Andererseits führt die Fürsorge für die Erwachsenen dazu, dass sie sich selbst verlieren und überfordert fühlen.
Dieser innere Konflikt und die daraus resultierende Wut sind Anzeichen dafür, dass sie in einer Rolle gefangen sind, die sie nicht einnehmen sollten.