Psychologische Fachbegriffe zur Parentifizierung
Im Zusammenhang mit der Rollenumkehr zwischen Eltern und Kindern verwenden Laien wie Psychologen unterschiedliche Begriffe. Diese Seite klärt zu Beginn Falschschreibungen und Verwechslungen. Danach finden Sie weiter unten nach Kategorien sortierte Listen mit weiteren Begriffen, die häufig im Kontext von Parentifizierung verwendet werden.
- Psychologische Fachbegriffe zur Parentifizierung
- Woher kommt das Wort Parentifizierung?
- Welche psychologischen Fachbegriffe sind mit Parentifizierung verbunden – und welche nicht?
- Was heißt Parentifikation?
- Ist Parentisierung dasselbe wie Parentifizierung?
- Was ist Paternalisierung?
- Welche Phänomene lassen sich bei der Parentifizierung von außen beobachten?
- Welche psychischen Störungen sind bei besonders schweren Formen der Parentifizierung als Konsequenzen möglich?
- Welche Entwicklungsstörungen werden bei parentifizierten Kindern beschrieben?
- Welche Helfersysteme – Personen wie Konzepte – können bei den Folgen von Parentifizierung genutzt werden?
- Links zu weiterführenden Informationen auf parentifizierung.de – lesen Sie sich ein.
Woher kommt das Wort Parentifizierung?
Parentifizierung ist ein zusammengesetztes Wort. Es geht auf die lateinischen Begriffe parentes = Eltern und facere = machen zurück. Wörtlich und (in schlechtes Deutsch) übersetzt heißt Parentifizierung „Elternmachung“. Faktisch beschreibt der Begriff das Phänomen, wenn ein Kind in einem Familiensystem zu einem Elternteil erklärt wird.
Welche psychologischen Fachbegriffe sind mit Parentifizierung verbunden – und welche nicht?
Parentifizierung ist ein komplexer Begriff. Daher kann es zu Verwechslungen kommen.
Was heißt Parentifikation?
Parentifikation ist eine im deutschsprachigen Raum seltener verwendete Bezeichnung für Parentifizierung. Im englischen Sprachraum wird die Bezeichnung Parentification verwendet.
Ist Parentisierung dasselbe wie Parentifizierung?
Nein. Parentisierung ist eine falsche Schreibweise. Es fehlen einige Buchstaben. Deshalb gibt es von www.parentisierung.de eine Umleitung zur deutschsprachigen Hauptseite parentifizierung.de, auf der Sie gerade diesen Text lesen.
Was ist Paternalisierung?
Paternalisierung, von paternalistisch, bezeichnet einen autoritären und entmündigenden Umgang mit anderen Menschen.
Welche Phänomene lassen sich bei der Parentifizierung von außen beobachten?
- Rollenumkehr
- Gehorsam
- Beflissenheit bei der Erfüllung elterlicher Aufgaben
- Hohe Anpassung – Überangepasstheit
- Überverantwortlichkeit
- Frühreife
- Vernachlässigung des eigenen Selbst
Welche psychischen Störungen sind bei besonders schweren Formen der Parentifizierung als Konsequenzen möglich?
- Angststörungen
- Depressionen
- Störungen aus dem anankastischen Formenkreis: Zwangsgedanken, Zwänge
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Abhängigkeitsstörungen
Welche Entwicklungsstörungen werden bei parentifizierten Kindern beschrieben?
- Identitätsstörungen
- Bindungsstörungen
- Entwicklungsverzögerungen
Welche Helfersysteme – Personen wie Konzepte – können bei den Folgen von Parentifizierung genutzt werden?
- Selbsttranszendenz – Umdeutung der schmerzhaften Erfahrungen in Ressourcen sowie Entwicklung eigener Stärken
- Psychotherapie
- Selbsthilfegruppen
- Beratungsstellen
- Sozialarbeit
- Familientherapie
Links zu weiterführenden Informationen auf parentifizierung.de – lesen Sie sich ein.
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