Bezogene Individation: der goldene Weg in ein Erwachsenwerden, bei dem alle in Beziehung bleiben können

Wie oft hört und liest man: Kinder brechen nach dem Auszug aus der elterlichen Wohnung den Kontakt ab. Sie ziehen weit weg und verlieren den Bezug zum Elternhaus. Auf der anderen Seite gibt es auch solche Fälle, in denen Kinder mit ihren Eltern oder einem Elternteil in einer Verstrickung bleiben. Entwicklung wird als Bedrohung erlebt oder als Undankbarkeit.

Der Begriff „Bezogene Individuation“ beschreibt anschaulich, was als Idealfall im Ablösungsprozess von den Eltern gelten darf: Die Kinder entwickeln ihr eigenes Leben, eigene Werte und Ziele. Diese können sich selbstverständlich von den Ideen aus dem Elternhaus unterscheiden.
Maßgeblich ist es bei der Bezogenen Individuation, dass die Eltern und die Kinder einander in achtungsvoller Weise verbunden bleiben, auch wenn zwischen ihnen Kontinente und Weltmeere liegen. Ein friedlicher und konstruktiver Ablösungsprozess vom Elternhaus kann gelingen.
Fluss Wasservogel Nebel

Ein Wasservogel allein auf dem Wasser – und doch mit seinen Artgenossen in Verbindung