Wie geht es los mit der Parentifizierung?
Schleichende Parentifizierung
Der Beginn einer Parentifizierung kann schleichend sein. Eine alleinerziehende Person bezieht ihr Kind in Themen ein, die mit der Eltern-Kind-Beziehungsebene nicht zusammenpassen. Und über die Wochen und Monate ist das Kind plötzlich zum besten Freund und auch Kummerkasten geworden.
Schlagartige Parentifizierung
Der Beginn einer Parentifizierung kann über Nacht eintreten. Von einem auf den anderen Moment. Ein Streit zwischen Eltern eskaliert massiv. So kann mit einem Mal nichts mehr von dem vorhanden sein, was eben noch Sicherheit gegeben hatte:
Wenn das eigene Nest plötzlich in Flammen steht und du als Kind gleichzeitig den Feuerwehrmann, den Psychologen, den Mediator und den Lebensretter spielen musst – weil sonst keiner da ist, dann steckst du mittendrin in der Parentifizierung. Dann ist die Kindheit: vorbei.
Wie kann ich mich als Jugendlicher vor Parentifizierung schützen?
Jugendliche können sich vor Parentifizierung schützen, indem sie sich bei einer Beratungsstelle Hilfe suchen. Sie sollen ihre Eltern oder den betreffenden Elternteil darauf aufmerksam machen, dass gerade eine ungesunde Entwicklung einsetzen könnte. Und sie sollen zum Ausdruck bringen, dass sie überfordert sind.
Wie kann ich mich in einer Beziehungskrise oder Scheidungsphase davor schützen, mein Kind zu parentifizieren?
Machen Sie sich bewusst, dass es für Sie ausreichend Beratungsangebote gibt – auch kostenfreie z. B. von der Caritas oder der Diakonie.
Unterlassen Sie auf jeden Fall, Ihre Tochter oder Ihren Sohn in Entscheidungsschwierigkeiten zu bringen. Verlangen Sie keine Form von Solidarität, in der Ihr Kind sich „gegen die andere Seite und damit für Sie“ zu entscheiden hätte. Damit erzeugen Sie eine gefährliche und schmerzhafte Double-Bind-Situation.
Links zu weiterführenden Informationen auf parentifizierung.de – lesen Sie sich ein.
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Schuldgefühle beim Kind, weil es „scheitert“